Ein Mehr-Ebenen-Konzept zur Prävention und Intervention - Fachtag am 22. Oktober 2013
Thema:
„Unsere Klassengemeinschaft leidet darunter, dass alle auf Julia rumhacken und sie fertig machen.“ Marion, 8. Klasse
Vorträge und Arbeitsgruppe sind Teil des Präventionsprogramms Konflikt-KULTUR. Sie richten sich an alle, die verstehen möchten, wie Mobbing entsteht, wie es sich von anderen alltäglichen Konflikte zwischen Kindern und Jugendlichen unterscheidet, welche Fallstricke im Umgang mit Mobbing bestehen und wie Mobbing in Schulklassen oder anderen festen Gruppen erfolgreich und dauerhaft überwunden werden kann.
Aktuellen Untersuchungen zufolge leiden in jeder Schulklasse durchschnittlich ein bis zwei Kinder unter den fortwährenden Attacken ihrer Mitschüler/-innen. Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend: Gewaltphantasien, Rückzug, Depression, Suizidgedanken und psychosomatische Reaktionen zeigen die große Belastung der „Opfer“.
Auf Seiten der Pädagogen/-innen und der Erziehungsberechtigten herrscht oftmals Ratlosigkeit und Unsicherheit im Umgang mit den Betroffenen. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass Schritte in die falsche Richtung die Situation des betroffenen Kindes oder Jugendlichen erheblich verschlimmern. Methoden, die sich bei Konflikten zwischen Einzelnen bewährt haben, bewirken in Mobbingfällen häufig eine Eskalation der Gewalt. Mobbing ist nur als Gruppenphänomen verstehbar. Das Wissen um Fallen und die Fähigkeit zur Leitung geeigneter Präventions- und Interventionsschritte sind Voraussetzung für eine langfristige positive Entwicklung der Klassen- bzw. Gruppengemeinschaft.
Fachtag "Mobbing - Intervention und Prävention" zum 15-jährigen Vereinsjubiläum
Das Thema Mobbing geht tief. Es berührt Menschenrechte und kann Seelen und Körper zerstören. Doch allenthalben dominiert Unsicherheit. Was tun und wer kann wirksam helfen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Tagung für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Akteure der Jugendarbeit und Prävention. Vorgestellt wurden erprobte Konzepte, Hilfsmöglichkeiten für Betroffen, aber auch die Rolle der Polizei und der Schulpsychologie. Und alles stand unter dem Motto: Mobbing Einhalt zu gebieten schnell, umfassend und nachhaltig.
Nachfolgend finden Sie die Tagungsbeiträge und weitere Informationen zum Beispiel:
Mobbing ist ein Phänomen, das auch im Bereich der Schule sehr weit verbreitet ist. Oft bleiben die betroffenen Schülerinnen und Schüler mit ihrem Problem allein, weil die Mechanismen nicht erkannt werden, oder wirksame Gegenstrategien nicht bekannt sind.
In einer Fortbildung für Lehrerkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte (siehe unten >> Bericht in der RNZ vom 22. Oktober 2008)aller Schultypen wurde hier angesetzt.
Neben wissenschaftlich fundierten Beschreibungen des Phänomens und dessen Häufigkeit wurden Strategien vorgestellt, wie Mobbing seitens der Schule dauerhaft und effektiv begegnet werden kann.
Die wesentlichen Erkenntnisse sind in den Präsentationen von Dr. Johann Haffner, Diplom-Pychologe und Frau Dr. Ulrike Hoge, Erziehungswissenschaftlerin, dargestellt: